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Unternehmerin
rettet in Bayern einen Hirsch,
jetzt fährt sie mit ihrem Sportwagen durch den Wald und bringt
Futter
03.
Juli 2023 |
von: Pavel Novotny | Fotos: MSN/PN
Krailling | München: Die ehemalige tschechische
Strafrichterin Katerina Radostová ist nicht nur eine erfolgreiche
Rechtsanwältin, sondern auch eine erfolgreiche Unternehmerin im
von Männern dominierten Ölgeschäft. 2016 erwarb Radostová
im bayerischen Krailling ein insolventes heruntergekommenes Tanklager
(252 Hektar), das sich 2014 unrühmlich in die tschechisch-deutschen
Beziehungen eingeschrieben hatte. In sieben Jahren forstete sie das
Areal wieder auf, errichtete Biotope für Eidechsen und modernisierte
das Tanklager zu einer der modernsten Anlagen in Europa. In den Wäldern
des Areals leben zur Zeit Herden von Böcken, 12 Rehe, ein Kapitalhirsch
und deren Nachkommen. Im November des Jahres 2022 fand Radostová
zufällig bei einem Waldspaziergang einen verletzten Hirsch, den
sie „Remo“ taufte. Remo hatte sich am rechten Vorderlauf
schwer verletzt und seine Verletzung war sehr entzündet. Eine Operation
war nötig, „da ging aber alles schief was nur schief gehen
konnte“, sagt Radostová.
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Remo wurde schlecht narkotisiert und in der Brunftzeit verlor er auch
noch stark an Gewicht und das alles in einer Zeit, als vorwiegend schlechtes
Wetter herrschte, es hat nur geregnet und in den Nächten fing es
auch noch teilweise zu schneien an. Remo hatte aufgegeben und wartete
nur auf sein Ende. Radostová rief verzweifelt einen Spezialisten
und fragte ihn nach Rat - ein Sterben kam für sie nicht in Frage.
Der Experte empfahl ihr: „Katharina, Sie müssen in Remo wieder
den Lebenswillen wecken, Sie müssen ihn auf die Beine bringen, damit
sein Kreislauf wieder anspringt“. 4 Stunden hat es gedauert, bis
Remo sich wieder auf die Beine gestellt hat. „Ich habe ihn geschlagen,
geheult und weiter gemacht, auch wenn er mir gedroht hat“, erzählt
Radostová bewegt und fügt hinzu: „Ich blieb mit ihm
über Nacht im Wald. Ich hatte Angst, dass er sich wieder hinlegen
könnte. Es hat stark geregnet, kalt war es und zu allem Übel
fing es auch noch an zu schneien. Irgendwann um drei Uhr am Morgen bin
ich eingeknickt, ich bin einfach vor Müdigkeit eingeschlafen. Remo
hat mich später geweckt und er blieb neben mir stehen“. Seitdem
haben die beiden eine besondere Beziehung. „Ich denke, das weiß
er auch, aber man darf nicht vergessen, er ist immer noch ein wildes Tier,
er ist unser Tankpark-König“, sagt Radostová. Außer
der Führung der hauptsächlichen Aufgaben im Tanklager, fährt
sie noch mit ihrem Sportwagen in den Wald und bringt ihren liebsten Tieren
das Futter mit. Binnen acht Monaten hat sich Radostová über
das Internet auch noch das Spielen auf einem Piano selber beigebracht
und wenn sie Werke ihres Lieblings-komponisten Joseph Haydn im Büro
spielt, kommt Remo manchmal bis zum Fenster vor zum lauschen. Videobeitrag
| Recherche-
Bild und Videomaterial |
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